Wohnbau Antonianum

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STÄDTEBAULICHE SITUATION
Für das Grundstück, das laut Widmung die Errichtung nur eines Baukörpers vorsah, entwickelte DMAA in Zusammenarbeit mit EU Architects ein dreiteiliges Ensemble am Fuße eines sanft ansteigenden Hügelzuges, am Stadtrand von Meran gelegen. Die üppige und vielfältige Vegetation des angrenzenden Naturraums bestimmt den Charakter dieses Ortes und wurde zum zentralen Motiv des architektonischen Konzepts.

Die Natur ist Protagonist einer räumlichen Inszenierung, die durch horizontal und vertikal geschichtete Raumfilter gekennzeichnet ist, die in lamellenartigen Bändern von unterschiedlicher Dichte um und zwischen den einzelnen Baukörpern verlegt sind. Sie überspannen das verbindende Wegenetz im Außenraum der Anlage in unterschiedlichen Höhen, dienen als Gerüst für Kletterpflanzen und schaffen ohne Einfriedung Rückzugsbereiche und häusliche Intimität in den Wohnungen trotz durchgängig raumhoher Verglasung.

Durch die großzügigen Balkon- und Terrassenflächen, die die Wohnungen in allen Geschossen fließend mit den individuellen Außenräumen verbinden, treten die formgebenden Konturen der einzelnen Baukörper in den Hintergrund. Diese Eigenschaft wird durch die Strukturierung des vielschichtigen Raumrasters, das den Geist der kalifornischen Moderne heraufbeschwört, noch verstärkt.

Die dreigeschossigen Baukörper bieten einen breiten Mix aus unterschiedlich großen und individuell gestalteten Wohnungen, die lichtdurchflutete Wohn- und Gemeinschaftsräume, einzigartige Ausblicke sowie Zonen des Rückzugs und der Intimität bieten. Alle Wohnungen verfügen über großzügige Freiflächen, die durch Bäume, Stauden und dicht bewachsene Pergolen vollständig abgegrenzt sind und auch im ersten Stock ausreichend Privatsphäre bieten.

Die Vegetation verbindet den Komplex organisch mit dem umgebenden Landschaftsraum, der als erweiterter Lebensraum wahrgenommen wird.

ENERGIEKONZEPT
Die kompakte Bauweise des Hauses verringert den Wärmeverlust und ermöglicht eine intensive Sonneneinstrahlung. Die Ausrichtung und der Grundriss des Hauses folgen den Anforderungen der verschiedenen Temperaturzonen, wobei alle Wohnräume im Süden auf 20°-22°C und die Schlafzimmer im Norden auf 16°-18°C beheizt werden. Das Haus sollte an das städtische Wärmenetz angeschlossen werden, wobei Maßnahmen wie eine kontrollierte Heizung, hohe Außenwände und eine Wärmedämmung mit geringer Wärmeentwicklung vorgesehen sind.

GEBÄUDEDISPOSITION, GRUNDRISSGESTALTUNG, BESONNUNG-BELÜFTUNG
Das Wohnprojekt besteht aus drei Gebäuden mit jeweils unterschiedlichem Grundriss, so dass sich drei unterschiedliche Größen ergeben. Die Wohnungen sind in einer Reihe angeordnet, wobei jede Einheit zweistöckig und mit einem Penthouse ausgestattet ist. Diese Anordnung ermöglicht vielfältige Ausblicke und fördert die Nutzung der Wohnungen, wodurch ein flirrender Raum für die Gruppierung der drei Gebäude entsteht. Im Erdgeschoss befinden sich 10 Wohnungen, drei Kinder- und Fahrradräume sowie fünf Penthouse-Wohnungen mit großem Keller. Jede Einheit verfügt über ein separates Schlafzimmer, ein Wohnzimmer und ein Badezimmer. Die privaten Räume sind verdichtet, wobei die Wohnungen im Erdgeschoss über Doppelterrassen verfügen, während die oberen Stockwerke über Terrassenebenen verfügen, die die Entnahme von Pflanzen oder die Nutzung als kleine Gemüse- oder Kräutergärten ermöglichen. Das Projekt umfasst auch die regelmäßige Wartung, Beleuchtung, Belüftung und freie Durchblicke in verschiedene Richtungen und Räume.

STATISCHES KONZEPT
Eine einfache Struktur in Stahlbeton für das Garagengeschoss und aus Ziegelmauerwerk oder Ortbetonelementen für die Obergeschosse ermöglicht die kostengünstige Ausführung des Tragwerkes.

In den Garagengeschossen sind im Abstand von 5,80 m bis 6,30 m (Garagenboxen mit 
voraussichtlich 3,00 m Breite) Tragschotten angeordnet, alle statischen Wandelemente in den Obergeschossen der Wohngebäude bauen auf gleich positionierte in den Garagengeschossen auf. Somit wird jegliche Lastumlenkung vollständig ausgeschlossen. 

Durch ein System aus Mauerschotten und tragenden Wandelementen wird eine gute Queraussteifung des gesamten Bauwerkes erreicht, dazu tragen auch die zentralen Erschließungskerne mit Treppen und Aufzügen aus Stahlbeton bei.

Projektdaten
Ort: Meran, IT

Status: Gebaut

Planungsbeginn: 12/2017
Ausführung: 1/2018 - 2/2021

Grundstücksfläche
4.588 m²

Geschoßfläche
1.186 m²

Auftraggeber:
Pohl Immobilien, Bozen-Latsch I

Projekt-Entwurf:
DMAA Delugan-Meissl Assiocated Architects Wien A

Project manager:
Marinke Böhm-Kneidinger

Project team
Michael Lohmann, Alex Pop

Einreich- und Ausführungsplanung
Bauleitung

EU Architects
Arch. Elmar Unterhauser

Team: Francesca Califano, Jasmin Pistoor, Matthias Maier

Fachplaner: 
Tragwerksplanung
Pohl+Partner
Dr. Ing. Siegfried Pohl

Bauphysik
Systent

HLT-Planung:
Energy-Tech
Ing. Norbert Klammsteiner

Elektroplanung:
P.i. Wolfgang Tröger

Gartenbau:
Galabau KG des Nikolaus Messmer & Co.

Photografie:
Oskar Da Riz
Oliver Jaist

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